WEIZENSORTEN

Herkunft und Charakter der Weizensorten

Vier Weizensorten (Hermion, Goldritter, Alauda, Karneol) wurden 2013 als Erhaltungssorten zugelassen. Sie wurden schon vorher im Rahmen des Regionalsortenprojekts angebaut und sind durch Auslese aus einer einzigen biologisch-dynamischen Hofsorte entstanden (Lichthof, Camphill-Dorfgemeinschaft Hermannsberg). Trotzdem sind es Sorten mit sehr unterschiedlichem Charakter. Sie werden unten im Detail beschrieben.

Die Sorte Karneol musste wegen der Anfälligkeit gegenüber der neuen Gelbrost-Rasse zurückgezogen werden.

Weitere zwei Erhaltungssorten wurden 2016 zugelassen:

Kamperan stammt ursprünglich ab von der Hofsorte Kampmann-Renan (Wolfgang Kampmann, Crailsheim-Tiefenbach), eine Auslese aus der französischen Qualitätssorte Renan. Eine Variante aus dem Zuchtgarten am Hof Kampmann wurde seit 2008 für den Anbau am Bodensee geprüft und weiter selektiert.

Triptolemo wurde 2010 als einzelne begrannte Ähre in der damals etwa 30-jährigen Hofsorte Hardi (franz. Sorte von 1969) am Hof der Fam. Krust in Berrwiller (Elsass) selektiert. Diese Variante ist etwas höher als Hardi, aber sonst ähnlich und entsprechend standfest. Triptolemo ist besonders geeignet für Bio-Betriebe mit höheren Erträgen.

 

Noch in der Probephase befindet sich die Sorte Maxi. Sie stammt aus der Sammlung der Genbank Gatersleben - genauer: sie ist durch Auslese einer einzelnen Ähre aus einer der Genbank-Akzessionen entstanden. Versuchsweise angebaut wird sie zurzeit am Erlenhof in Wahlwies.

Die Entwicklung aller dieser Sorten hat auf den Versuchsflächen stattgefunden, die uns von den biologisch-dynamischen Höfen der Bodenseeregion zur Verfügung gestellt wurden. Der Werdegang der einzelnen Sorten wird jeweils im Detail beschrieben.

Die vier "Lichthof-Sorten" sind vom Demeter e.V. als "biologisch-dynamisch gezüchtete Sorte" anerkannt.