aus einem Brief an die Spender und Helfer

Liebe Freunde der Saatgutforschung!

Mit Dankbarkeit blicken wir zurück auf ein Arbeitsjahr, in dem wir wieder von ver­schiedenen Höfen Unterstützung hatten für alle unsere Versuche und die Saatgut­vermehrung.

Hans Meyer vom Hof Hermannsberg hat uns ein großes Stück von seinem Dinkelfeld geopfert. Unser Weizen stand dort hoch und kräftig auf diesem Versuchsfeld. Der tiefgründige Boden hatte genug Winterfeuchte aufgespart, so dass die anhaltende Trockenheit im Frühling kaum bemerkbar war. Bedenken hatten wir im Sommer, als Sturm und schwerer Regen unsere hochwüchsigen Weizensorten auf die Probe stellten.

Sie haben alle die Probe bestanden. Nur für einige alte, bayerische Landsorten, die in unserer Sortenprüfung mit getestet wurden, war der Boden zu gut, so dass schließlich alles nur noch flach lag. Anfang August kam der Sommer zurück und es gab eine selten gute Ernte.

Unser „Elbenkorn“, das Wildgetreide Dasypyrum villosum, stand wie jedes Jahr auf einem Roggenfeld am Lichthof. In der Fruchtfolge ist das der richtige Platz für diese zarte Pflanze. Hier blieb der starke Regen allerdings nicht ganz ohne Folgen, als die Ähren im Juli schon schwer wurden. Aber es ist doch ein Wunder, wie sich der schlanke, elastische Halm immer wieder aufrichtet. Er ist etwas spiralig gedreht und hat dadurch eine erstaunliche Stabilität. Zur Reifezeit Mitte Juli bildete er dann einen schönen Bogen, der die Ähre mindestens bis in die Waagerechte hob. Auch im Dasypyrum-Zuchtgarten hatten wir eine gute Ernte, nur das Feld hat gelitten, weil der Regen gerade kam, als alles reif wurde.

Für die Linse war das trockene Frühjahr allerdings eine kleine Katastrophe. Das Keimen war stark verzögert und sehr ungleichmäßig. Die Beikräuter wurden auf manchen Flächen echte Unkräuter, zwischen denen die zarte Linse im Sommer nur noch schwer zu finden war.

So hatten wir ein ganz normales Jahr mit Freuden und unangenehmen Überraschungen, die der Versuchsstandort, das Wetter oder die Erntetechnik mit sich brachten.

Zu den angenehmen Überraschungen gehörten auch die vielen Erntehelfer, wofür wir sehr dankbar sind.

Damit Sie einen kleinen Überblick haben zum Stand unserer Projekte gibt es das beigefügte Faltblatt mit ein paar Notizen in aller Kürze.

Ihre finanzielle Hilfe und der damit verbundene Zuspruch  ....

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Ihnen allen wünschen wir in dieser Weihnachtszeit Kraft und Zuversicht für die Zukunft, damit es wieder aufwärts geht im Jahr 2021!

 

Mit herzlichem Gruß aus der Saatgutbaracke

Martin Weber,   Udo Hennenkämper   und   Bertold Heyden